Weiterhin ist die WVO für die Errichtung und Unterhaltung der erforderlichen technischen Anlagen und Einrichtungen zuständig. Die Wasserversorgung gehört zu der so genannten „kritischen Infrastruktur“. Das Trinkwasser stammt aus sechs Tiefbrunnen im Gebiet Christlessee und wird ohne weitere Aufbereitung an die Bürger verteilt. Eine Aufgabe, die ständige Investitionen zur Instandhaltung und Erneuerung der Versorgungseinrichtungen erfordert. Die meisten Leitungen sind in den 70iger Jahren und davor entstanden, die vielen Wasserrohrbrüche der letzten Zeit zeigen auf, dass die Rohre Zug um Zug erneuert werden müssen. Die Materialkosten im Tiefbau sind gestiegen, und wichtige Investitionen stehen an, daher beschloss der Aufsichtsrat im Oktober 2023 eine Anpassung des Wasserpreises zum 1. Januar 2024.
Mit dem bestehenden Sanierungskonzept soll eine größtmögliche Versorgungssicherheit mit Trinkwasser der höchsten Güte erreicht werden. Die daraus resultierenden Maßnahmen wie die Erweiterung des Schutzgebietes, der Hochwasserschutz, die Sanierung der Hochbehälter und die Erneuerung der Leitungen setzen daher in den kommenden Jahren hohe Investitionen voraus. Allein für die Leitungsnetzerneuerung sind derzeit jährlich 750.000 Euro angesetzt. Die Leitungserneuerung ist jedoch ein dauerhafter Prozess, der nie zum Erliegen kommt, denn kontinuierlich müssen Leitungsteile erneuert werden. Darum ist es unumgänglich, auch über das Jahr 2023 hinaus ständig in die Netzerneuerung zu investieren.
Positive Veränderungen im Zuge der Sanierungsmaßnahmen sind bei der Schadensstatistik und in der Materialstatistik bereits erkennbar. Die hohen Investitions- und Unterhaltskosten erfordern eine Anpassung des Wasserpreises. Aufwändige Wasseranalysen, erhöhte Dokumentationspflichten und gestiegene allgemeine Baukosten erhöhen die Betriebskosten zusätzlich. Der Aufsichtsrat beschloss in seiner Sitzung vom 26.09.2023 daher, den Wasserpreis zum 1. Januar 2024 um 0,20 Euro/m³ brutto auf nunmehr 1,95 Euro/m³ brutto zu erhöhen. Damit ist das Trinkwasser in Oberstdorf noch immer vergleichsweise günstig gegenüber anderen Gemeinden im Oberallgäu. (In der Januar-Ausgabe des Gemeindeblatts "Oberstdorfer" war ein falscher Preis kommuniziert. Korrekt ist 1,95 Euro/m³. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen)